Aktuelles beim RMCH

Am 11. Juli ist der Internationale Weltbevölkerungstag und und damit ein passender Anlass, uns auf unsere Ziele zu besinnen:

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 Was schätzen Sie?

  1. Wie viele Menschen gibt es gerade jetzt auf der Welt?
  2. Wie viele Kinder, die noch keine 5 Jahre alte sind, werden heute sterben?
  3. Wie viele Frauen werden heute sterben an Komplikationen im Zusammenhang mit ihrer Schwangerschaft und der Geburt ihres Kindes?

Hier finden Sie die Antwort auf Frage 1:

Zu dem Zeitpunkt, zu dem wir diese Mail vorbereiten (10.07.22 abends), umfasst die Welt-bevölkerung 7.976.927.318 Menschen. Schauen Sie hier, wie viele Menschen jetzt gerade, während Sie diese Zeile lesen, auf unserem Planeten leben (DSW). Die Vereinten Nationen erwarten, dass es 2050 etwa 9,7 Milliarden Menschen sein werden und diese Zahl bis 2100 weiter steigen wird. Dabei ist der Bevölkerungszuwachs auf bestimmte Länder (z. B. Nigeria, Indien, China) zurückzuführen, während die Bevölkerungszahl in den Industrieländern eher leicht sinkt. Am 31. Oktober 2021 überschritt die Weltbevölkerung die Zahl von 7 Milliarden Menschen. Am 11. Juli 1987 war es die 5-Milliarden-Marke. Um auf die mit dem Weltbevölkerungswachstum einhergehenden Probleme aufmerksam zu machen, wurde 1989 der 11. Juli zum Weltbevölkerungstag erklärt (UN).

Antwort auf Frage 1: Am 11. Juli 2022 leben also mehr als 7.976.927.318 Menschen auf unserem Planten.

Hier finden Sie die Antwort auf Frage 2:

Die Kindersterblichkeitsrate bezieht sich auf die Anzahl der Kinder je 1000 Lebendgeburten, die die ersten fünf Lebensjahre nicht überleben (UNICEF). Diese Rate hat sich zwischen 1990 und 2020 von durchschnittlich 6,1% auf 3,7% reduziert (UNICEF). 2020 kamen demnach weltweit 37 Todesfälle auf 1000 Lebendgeburten. Bei beispielsweise 5 Millionen Todesfällen bei Kindern unter 5 fallen etwa die Hälfte auf Neugeborene (UNICEF). Dabei gilt die Höhe der Kindersterblichkeit als direkter Indikator für die Qualität der Gesundheitsversorgung eines Landes. Denn ein großer Teil der Ursachen sind vermeidbar wie beispielsweise Malaria, Infektionskrankheiten, Durchfallerkrankungen sowie Schwangerschaftskomplikationen. Zusammengenommen ereignen sich 81% aller Todesfälle von Kleinkindern in Subsahara-Afrika und Südasien (UNICEF). Verdeutlichen lässt sich diese Verteilung an einem konkreten Beispiel: In Deutschland liegt die Rate bei 0,3-0,4% = 3,7 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten, in Nigeria hingegen, liegt diese Rate bei ca. 11,3% = 113,8 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten.

In den letzten Jahrzehnten hat sich eindrücklich gezeigt, wie sich die Kindersterblichkeitsrate in Ländern nachhaltig verringern lässt, wenn eine zuverlässige, für die Betroffenen bezahlbare und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle zur Verfügung steht. Das Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung besteht darin, die Kindersterblichkeit auf mindestens 12/1.000 Lebendgeburten zu reduzieren. Bisher sieht es so aus, dass 56 Länder dieses Ziel bis 2030 nicht erreichen werden – es gibt große geografische Unterschiede (UNICEF).

Antwort auf Frage 2: Am 11. Juli 2022 werden knapp 14.000 Kinder unter fünf Jahren sterben. Die Kindersterblichkeitsrate ist dabei ein verlässlicher Indikator für die Qualität der Gesundheitsversorgung eines Landes.

Hier finden Sie die Antwort auf Frage 3:

Der Begriff der Müttersterblichkeit beschreibt alle diejenigen Todesfälle von Frauen, die sich im Kontext einer Schwangerschaft oder Geburt ereignen – genauer: die sich während oder bis zu 42 Tage nach der Schwangerschaft durch Komplikationen vor oder nach der Geburt ereignen. Weltweit starben im Jahr 2015 216 Frauen pro 100.000 Lebendgeburten. Die meisten Ursachen sind dabei leicht verhinderbar, wie etwa Infektionen, Bluthochdruck während der Schwangerschaft, schwere Blutungen sowie andere Geburtskomplikationen. Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt zählen zu den häufigsten Todesursachen bei 15-19-jährigen jungen Frauen. Vor allem in Subsahara-Afrika und Südostasien fehlt es jedoch an qualifizierten Gesundheitsdienstleistungen und an Aufklärung über Risiken von Hausgeburten und Vorbeugung möglicher Komplikationen. Infektionskrankheiten, die mit Medikamenten leicht zu behandeln wären, bleiben oft unbehandelt. Gesundheitszentren sind für die Frauen schwer erreichbar und deren Leistungen kaum zu finanzieren (WHO). Gleichzeitig sind diese Zentren schlecht ausgestattet. Daher überrascht es nicht, dass beispielsweise 2015 in Deutschland 6 Frauen pro 100.000 Geburten starben, in Nigeria jedoch 814! Tatsächlich kommen 23% aller Mütter dieser Welt, die bei oder nach der Geburt sterben, aus Nigeria (World Bank). In den vergangenen Jahrzehnten ist die Versorgung deutlich besser geworden. Laut der Weltgesundheitsorganisation ging die Müttersterblichkeitsrate weltweit um ein Drittel zurück. In den Millenniums-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen war allerdings eine Senkung der Müttersterblichkeit um zwei Drittel zwischen 1990 und 2015 geplant. Daher wurde die Senkung der Müttersterblichkeitsrate auf durchschnittlich 70 pro 100.000 Lebendgeburten in die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung aufgenommen.

Antwort auf Frage 3: Am 11. Juli 2022 werden ca. 800 Frauen an Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt sterben. Auch hier wirkt sich die Qualität der Gesundheitsversorgung eines Landes auf die Höhe der Müttersterblichkeitsrate aus.

Aus diesem Grund setzen wir uns als Rotary Action Group for Reproductive, Maternal and Child Health ein für

  • einen für alle Menschen verfügbaren und bezahlbaren Zugang zu medizinischer Grundversorgung, Familienplanung und Bildung

sowie

  • eine mit Nachhaltigkeit vereinbare weltweite Bevölkerungsentwicklung unter menschenwürdigen Bedingungen.

Sagen Sie es allen weiter!

Stellen Sie doch heute noch einer weiteren Person genau diese 3 Fragen und kommen Sie dazu ins Gespräch.