Gynäkologinnen aus Kamerun, Thailand und Nigeria in Deutschland

Der Inner Wheel Club Mülheim an der Ruhr wollte anlässlich seines 10-jährigen Geburtstages drei Gynäkologinnen aus Kamerun, Thailand und Nigeria einen längeren kollegialen Erfahrungsaustausch in Deutschland ermöglichen. Gemeinsam mit den drei Mülheimer und den beiden Oberhausener Rotary Clubs wurde die Idee umgesetzt.

Der Start des Projektes war im rotarischen Jahr 2017/18. Damals gelang es mit Hilfe von RFPD (heute RMCH) einen Global Grant (GG) bei der Rotary Foundation (TRF) zu beantragen, um in drei Dörfern außerhalb von Maroua ein Ausbildungsprojekt zu initiieren.

Hilfe zur Selbsthilfe ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen, weltweiten Entwicklung und zunehmend zeigt sich, dass dies nicht alleine von stattlicher Entwicklungshilfe geleistet werden kann. Jede*r von uns ist gefordert, sich nach seinen Möglichkeiten einzubringen.

Gynäkologinnen
Foto: Merith Batzel

Mit Hilfe der Rotarian Action Group for Population and Development wollte Inner Wheel seine Projektidee umsetzen. Spontan fand der Club die Zustimmung und Unterstützung der 5 Rotary Clubs in Mülheim und Oberhausen und auch die Hilfe von vier Krankenhäusern.

Von April bis Juni 2007 wurde drei Gynäkologinnen aus sich entwickelnden Ländern Gelegenheit geben, sich an örtlichen Krankenhäusern weiterzubilden.

Foto: Merith Batzel

Frau Dr. Veronica Nkwenti
aus Kamerun arbeitet im Provinz-Krankenhaus in Garoua und ist Koordinatorin für die dort im letzten Jahr angelaufene Fistula Campagne.

Frau Dr. Pattaya Hengrasmee
kommt aus Thailand von der Mahidol Klinik in Bangkok. Ihr spezielles Interesse liegt in der endoskopischen Chirurgie.

Frau Dr. Dorothy Anikwe
aus Nigeria lebt in Independence Layout im Staat Enugu und ist am Enugu State University Teaching Hospital beschäftigt. Neben ihrer Tätigkeit als Gynäkologin kümmert sie sich auch um die Kinder-Intensivstation und das „out patient“-Programm für Kinder.

Die Chefärzt*innen der Gynäkologischen Abteilungen des EK-Mülheim, des EK-Oberhausen, des St. Johannes-Hospitals in Duisburg und der Städtischen Kliniken Duisburg haben sich bereit erklärt, dieses Projekt zu unterstützen, indem sie die Gynäkologinnen als Gastärztinnen in den Klinikalltag einbinden und diese so Gelegenheit haben, unter fachlicher Aufsicht Erfahrungen zu sammeln, um dann nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer als Multiplikatorinnen vor Ort fungieren zu können.

Ziel dieses Projektes war es,

  • die Weiterbildung der Ärztinnen, aber auch
  • die Unterstützung des Austausches zwischen den Kulturen,
  • gegenseitiges Kennenlernen, um auch später gezielt Unterstützung leisten zu können
  • die Diskussion um die Weltbevölkerung
  • sowie internationale Verständigung und Gastfreundschaft

im Sinne der weltweiten Serviceorganisationen von Rotary International und International Inner Wheel zu fördern.

Damit das Heimweh in den drei Monaten nicht zu groß wurde, kümmerten sich die Rotary Clubs und der Inner Wheel Club um das persönliche Wohlergehen der drei Ärztinnen an den Wochenenden. Dabei standen die „Tour de Ruhr“ genauso auf dem Programm wie die Dülmener Wildpferde, ein Besuch der Oper oder gemütliches Grillen im Garten. Wichtig war und ist den 6 Service-Clubs der persönliche Kontakt und Austausch, denn es gibt auf beiden Seiten viel zu lernen.

Darüber hinaus wurde ein Seminar unter Leitung von Herrn Dr. Schell (Rotary Club Bad Neuenahr-Ahrweiler) über Bevölkerungswachstum, nachhaltige Bevölkerungsentwicklung und Familienplanung durchgeführt.

Impressionen aus dem Projekt

Fotos: Merith Batzel